Bezahlung der Provisionen und Auswirkungen auf den Mietpreis

Ein entscheidender Aspekt bei der Nutzung von Unterkunftsportalen für die Vermietung von Ferienwohnungen ist die Frage, wer letztendlich die anfallenden Provisionen bezahlt, denn diese Gebühren machen einen teils nicht unerheblichen Posten der Mietkosten einer Ferienwohnung aus. Die einzelnen Portale verfolgen hier verschiedene Ansätze, die sich direkt oder indirekt auf den Preis auswirken, mit denen man als Vermieter seine Ferienwohnung bewirbt. Sie können entweder vom Gastgeber alleine, vollständig vom Gast oder von beiden Seiten übernommen werden. Jede dieser Varianten hat ihre eigenen Auswirkungen auf die finanzielle Dynamik und den Endpreis, den Vermieter für ihre Ferienwohnung im Unterkunftsportal angeben müssen.

Gastgeber trägt die Provision

In einigen Fällen trägt der Gastgeber die gesamte Provisionslast alleine (host-only fee). Das bedeutet, dass der Vermieter einen festgelegten Prozentsatz des Buchungspreises an das Portal abführt. Diese werden vom Portal vor Auszahlung der Mietsumme direkt einbehalten. Diese Kosten sind prozentual bei jeder Buchung der Ferienwohnung gleich und werden daher in der Regel in den entsprechenden Mietpreis eingerechnet, um ihre Rentabilität zu erhalten. Dies geschieht entweder manuell durch den Gastgeber oder automatisch durch eventuell genutzte Channelmanager, indem auf den regulären Grundpreis die Provision des Portals in entsprechender Höhe hinzugerechnet wird. Dies führt zwangsläufig zu direkt höheren Preisen, die direkt auf den jeweiligen Plattformen ersichtlich sind. Im Vergleich mit anderen Portalen oder gar mit der eigenen Ferienwohnungs-Webseite erscheinen die Preise dort entsprechend höher. Auch im direkten Vergleich verschiedener provisionabhängiger Portale ergeben sich so unterschiedlich ausgezeichnete Mietpreise, wenn bei den Portalen unterschiedliche Provisionen berechnet werden.

Gast trägt die Provision

Dieses Provisionsmodell ist genau das Gegenteil von der "host-only fee". Hier muss die Zahlung der Provision direkt vom Gast getragen werden. Dies geschieht oft in Form eines prozentualen Anteils am Gesamtpreis, teilweise auch noch zusätzlich durch eine zusätzliche Gebühr. Dieser Ansatz bietet dem Gastgeber den Vorteil, die Buchungspreise auf einem wettbewerbsfähigen Niveau zu halten, während die Kosten für die Nutzung des Portals direkt auf die Gäste übertragen werden. Im Gegenzug können aber Urlauber überrascht sein, wenn zum eigentlichen Grundpreis letztendlich eine weitere Summe von bis zu mehreren hunderten Euro aufgeschlagen wird. Ein Objekt, das vorher noch günstig erschien, kann es plötzlich nicht mehr sein.

Aufteilung der Provisionen

Es gibt auch Modelle, bei denen sowohl der Gastgeber als auch der Gast einen Teil der Provision übernehmen, die "splitt-fee". Diese Aufteilung kann von den Portalen variabel gestaltet sein und hängt oft von den Vereinbarungen zwischen Gastgeber und Portal ab. Diese Form der Abrechnung ermöglicht es, den Mietpreis vom Grund her konkurrenzfähiger zu halten, führt letztendlich aber dennoch dazu, dann Urlaub in einer solchen Ferienwohnung teurer werden. Sie vereint quasi alle Vor- und Nachteile der beiden anderen Varianten.